Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre (Ulcus ventriculi oder Ulcus duodeni).
Kontraindikation
Das Präparat darf nicht eingenommen werden, wenn Sie
überempfindlich (allergisch) gegen die Wirkstoffe oder einen der sonstigen Bestandteile sind
unter stark eingeschränkter Nierenfunktion leiden
einen erhöhten Kalzium- oder verminderten Phosphatblutspiegel haben
eine vermehrte Kalziumausscheidung im Urin haben
unter kalziumhaltigen Nierensteinen leiden oder dazu neigen.
Dosierung
Nehmen Sie das Präparat immer genau nach der Anweisung ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
Erwachsene und Kinder über 12 Jahre:
Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:
Bei Bedarf bis zu 3-mal täglich 1 bis 2 Kautabletten kauen oder lutschen, bevorzugt eine Stunde nach den Mahlzeiten oder vor dem Zubettgehen.
Die Höchstdosis von 11 Kautabletten (8 g Kalziumcarbonat) darf nicht überschritten werden.
Die Einnahme anderer Arzneimittel sollte generell zwei Stunden vor oder nach der Einnahme dieses Präparates erfolgen.
Dauer der Anwendung
Die Dauer der Behandlung richtet sich nach der Art und Schwere sowie dem Verlauf der Erkrankung.
Bleiben die Beschwerden unter der Behandlung länger als 14 Tage bestehen, sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Wenn Sie eine größere Menge eingenommen haben, als Sie sollten
Es kann ein erhöhter Kalzium-Blutspiegel auftreten. Im Falle einer Überdosierung sollten Sie daher den Kalzium-Blutspiegel vom Arzt kontrollieren und gegebenenfalls behandeln lassen.
Wenn Sie die Einnahme vergessen haben
Erhöhen Sie nicht die Dosis, sondern behalten Sie die empfohlene Dosierung bei.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Präparates haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
Nebenwirkungen
Wie alle Arzneimittel kann das Präparat Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bei den Häufigkeiten zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
Sehr häufig: mehr als 1 Behandelter von 10
Häufig: 1 bis 10 Behandelte von 100
Gelegentlich: 1 bis 10 Behandelte von 1.000
Selten: 1 bis 10 Behandelte von 10.000
Sehr selten: weniger als 1 Behandelter von 10.000
Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar
Mögliche Nebenwirkungen
Erkrankungen des Immunsystems
Sehr selten wurde über Überempfindlichkeitsreaktionen berichtet. Klinische Symptome können Hautausschlag, Urtikaria, Angioödem und Anaphylaxie umfassen.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen (Häufigkeit nicht bekannt)
Besonders bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen kann eine längerfristige Einnahme von hohen Dosen zu erhöhten Magnesium- oder Kalziumblutspiegeln und einer Störung des Säure-Basenhaushaltes führen, was Magen-Darmsymptome und Muskelschwäche zur Folge haben kann. Darüberhinaus kann es zu Phosphatverarmung mit dem Risiko einer Knochenerweichung (Osteomalazie) kommen.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts (Häufigkeit nicht bekannt)
Es können Übelkeit, Erbrechen, Magenbeschwerden und Diarrhoe auftreten.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen (Häufigkeit nicht bekannt)
Es kann eine Muskelschwäche auftreten.
Nebenwirkungen, die nur im Zusammenhang mit dem Milch-Alkali-Syndrom auftreten können
Verlust des Geschmacksinns, Kalzium haltige Ablagerungen in der Niere und allgemeine Schwäche, Kopfschmerzen, erhöhter Gehalt von harnpflichtigen Substanzen im Blut
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die hier nicht angegeben sind.
Patientenhinweise
Besondere Vorsicht bei der Einnahme des Arzneimittels ist erforderlich
Länger anhaltende und wiederkehrende Magenbeschwerden können Zeichen einer ernsthaften Erkrankung sein, wie z. B. ein Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwür.
Eine Behandlung mit diesem Arzneimittel sollte daher ohne ärztliche Untersuchung nicht länger als 14 Tage dauern. Bei Patienten mit Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwür sollte eine Untersuchung auf das Magenbakterium H. pylori - und im Falle des Nachweises - eine anerkannte antibakterielle Therapie erwogen werden, da in der Regel bei erfolgreicher Anwendung einer derartigen Therapie auch die Ulkuskrankheit ausheilt.
Bei Auftreten von Teerstuhl, Blutbeimengungen im Stuhl oder Erbrechen von Blut suchen Sie bitte unverzüglich einen Arzt auf.
Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion sollten bei der Einnahme von Kalzium- und Magnesiumcarbonat haltigen Produkten die Kalzium-, Phosphat- und Magnesium-Blutspiegel regelmäßig kontrolliert werden.
Die Langzeitanwendung hoher Dosierungen kann insbesondere bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion zu unerwünschten Arzneimittelwirkungen wie erhöhten Kalzium- sowie Magnesiumblutspiegeln, Phosphatverarmung mit dem Risiko einer Knochenerweichung (Osteomalazie) sowie einem Milch-Alkali-Syndrom führen.
Daher sollten keine größeren Mengen an Milch (1 Liter Milch kann bis zu 1200 mg Kalzium enthalten) oder Milchprodukten mit diesem Präparat eingenommen werden.
Eine längerfristige Einnahme erhöht das Risiko der Bildung von Nierensteinen.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Das Präparat hat keinen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.
Schwangerschaft
Das Präparat kann während der Schwangerschaft und Stillzeit gemäß den Einnahmeempfehlungen eingenommen werden. Es wurde bisher kein erhöhtes Risiko für Missbildungen beim Kind bei Einnahme während der Schwangerschaft beobachtet. Die empfohlene Höchstdosis und Einnahmedauer sollte von Schwangeren jedoch nicht überschritten werden.
Einnahme Art und Weise
Kautabletten kauen oder lutschen, bevorzugt eine Stunde nach den Mahlzeiten oder vor dem Zubettgehen.
Wechselwirkungen
Bei Einnahme des Präparates mit anderen Arzneimitteln:
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Das Präparat kann zu einer verminderten Resorption von nachfolgenden Substanzen führen:
Antibiotika aus der Gruppe der Tetrazykline, Chinolone und der Cephalosporine
Herzglykoside (z.B. Digoxin)
Fluoride, Phosphate
Eisenverbindungen (Arzneimittel zur Behandlung von Eisenmangel im Blut),
Chloroquin (Arzneimittel zur Vorbeugung und Behandlung der Malaria)
Allopurinol (Arzneimittel, die unter anderem in der Rheuma- und Gichttherapie eingesetzt werden)
nicht-steroidale Antirheumatika z.B. Diclofenac, Acetylsalicylsäure, Penicillamin, Naproxen (entzündungshemmende Stoffe)
Isoniazid (Antibiotikum gegen Tuberkulose)
Captopril, Atenolol oder Propranolol (Arzneimittel gegen Bluthochdruck)
Dicumarol (Arzneimittel zur Hemmung der Blutgerinnung),
Levothyroxin (Arzneimittel zur Behandlung einer Schilddrüsenunterfunktion),
Ketoconazol (Arzneimittel gegen Pilzerkrankungen)
Gabapentin (Arzneimittel gegen Epilepsie und zur Behandlung von nervlich bedingten Schmerzen),
Chlorpromazin (Arzneimittel zur Behandlung psychischer Erkrankungen).
Daher sollte zwischen der Einnahme von diesem Präparat und anderen Medikamenten generell ein Abstand von 2 Stunden eingehalten werden.
Die Resorption von Kalzium wird durch Vitamin D gesteigert.
Diuretika (wassertreibende Arzneimittel) vom Thiazid-Typ:
Diuretika vom Thiazid-Typ vermindern die Kalziumausscheidung. Bei gleichzeitiger Einnahme des Präparates und Thiaziden sollte deshalb der Kalzium-Blutspiegel kontrolliert werden.
Herzwirksame Glykoside (Arzneimittel, die den Herzschlag verstärken, wie z. B. Digoxin):
Wenn durch die Einnahme des Präparates der Kalzium-Blutspiegel steigt, wird die Empfindlichkeit gegenüber herzwirksamen Glykosiden erhöht und das Risiko von Herzrhythmusstörungen gesteigert.
Bei Einnahme zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Wie bei allen Kalzium haltigen Magenmitteln sollte die Einnahme hoher Dosen in Verbindung mit dem Verzehr von großen Mengen an Milch (1 Liter Milch kann bis zu 1200 mg Kalzium enthalten) oder Milchprodukten vermieden werden.
Warnhinweise
Enthält Fructose, Invertzucker (Honig), Lactitol, Maltitol, Isomaltitol, Saccharose oder Sorbitol. Darf bei Patienten mit erblich bedingter Fructose-Unverträglichkeit nicht angewendet werden.
Volker F. Eckardt: Wie gefährlich ist Sodbrennen? In: Deutsches Ärzteblatt. Band 99, Nr. 25.www.aerzteblatt.de
Christian Pehl, Wolfgang Schepp: Wie entsteht Sodbrennen? Pathomechanismen und Einflussfaktoren. In: Deutsches Ärzteblatt. Band 99, Nr. 44.www.aerzteblatt.de
Weitere Quellen
Review article: alginate-raft formulations in the treatment of heartburn and acid reflux. In: Alimentary Pharmacology and Therapeutics. Band 14, Nr. 6, 2000, S. 669–690.onlinelibrary.wiley.com
Christopher Exley: Why industry propaganda and political interference cannot disguise the inevitable role played by human exposure to aluminum in neurodegenerative diseases, including Alzheimer’s disease. In: Front. Neurol. 27. Oktober 2014, doi:10.3389/fneur.2014.00212.doi.org
Österreichisches Bundesministerium für Gesundheit (Juni 2014): Aluminium Toxikologie und gesundheitliche Aspekte. ISBN 978-3-902611-79-6.bmg.gv.at
J. R. Walton: Chronic aluminum intake causes Alzheimer's disease: applying Sir Austin Bradford Hill's causality criteria. In: J Alzheimers Dis. Band 40, Nr. 4, 2014, S. 765–838, doi:10.3233/JAD-132204. doi.org
Sodbrennen. In: Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache des 20. Jahrhunderts (DWDS).www.dwds.de
Christian Pehl, Wolfgang Schepp: online Wie entsteht Sodbrennen? Pathomechanismen und Einflussfaktoren. In: Deutsches Ärzteblatt. 2002.www.aerzteblatt.de
Warum ein Verdauungsschlaf nicht unbedingt eine gute Idee ist. auf: wissenschaft.de, 29. Dezember 2005.www.wissenschaft.de
Irmtraut Koop: Gastroenterologie compact: Alles für Klinik und Weiterbildung. Thieme, 2009, online in Google Bücher.books.google.de
Weitere Informationen zu Magengeschwür
Literatur
Yvonne Syha, Laura Popescu, Mario Wurglics, Manfred Schubert-Zsilavecz: Geschichte der Ulcustherapie. In: Pharmazie in unserer Zeit. Bd. 34(3), 2005, S. 188–192, ISSN 0048-3664zdb-katalog.de
Web Informationen
Wikisource: Der Magenkrampf – von Carl Ernst Bock in „Die Gartenlaube“ Heft 42, 1853de.wikisource.org
W. Fischbach, P. Malfertheiner, J. C. Hoffmann, W. Bolten, J. Bornschein: S3-Leitlinie „Helicobacter pylori und gastroduodenale Ulkuskrankheit“, Z Gastroenterol 2009; 47:68–102, online abrufbar als PDF; zuletzt abgerufen am 3. Dezember 2010. www.dgvs.de
Weitere Informationen zu Magenschleimhautentzündung
Web Informationen
Gastritis – netdoktor.at www.netdoktor.at
Eintrag zu Gastritis im Flexikon, einem Wiki der Firma DocCheck.flexikon.doccheck.com
Robert-Koch-Institut (Hg.): Heft 55 Gastritis, Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre – Gesundheitsberichterstattung des Bundes 2013, S. 32 (PDF; 2 MB), abgerufen am 14. November 2013.www.rki.de